
Tee mit Milch: Eine Tradition, die verbindet
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Tee gehört zu den beliebtesten Getränken weltweit und wird in vielen Kulturen auf unterschiedliche Weise zubereitet. Eine besonders interessante Variante ist Tee mit Milch. Während diese Kombination in einigen Teilen der Welt, insbesondere in Großbritannien und Teilen Asiens, zum täglichen Ritual gehört, löst sie in anderen Regionen Verwunderung aus. Doch warum trinken Menschen Tee mit Milch, und was macht diese Kombination so besonders?
Die Ursprünge von Tee mit Milch
Tee mit Milch hat seinen Ursprung vermutlich in England. Im 17. Jahrhundert, als Tee in Europa immer beliebter wurde, tranken wohlhabende Engländer den Tee aus zarten Porzellantassen. Um zu verhindern, dass die empfindlichen Tassen durch das heiße Wasser zersprangen, fügten sie zuerst Milch hinzu, die das heiße Wasser abkühlte. Diese Methode entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem festen Bestandteil der britischen Teekultur.
In anderen Teilen der Welt, wie Indien und Tibet, hat Tee mit Milch eine ebenso lange Tradition. Der berühmte indische „Masala Chai“ kombiniert schwarzen Tee, Milch, Zucker und eine Vielzahl von Gewürzen zu einem aromatischen Getränk, das sowohl erfrischend als auch wärmend ist. In Tibet wird Buttertee, auch als „Po Cha“ bekannt, mit Yakbutter und Salz zubereitet – ein nahrhaftes Getränk, das Energie spendet und den Körper bei kaltem Wetter warm hält.
Warum Milch in den Tee geben?
Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen Milch in ihren Tee geben. Einerseits verleiht die Milch dem Tee eine cremige Textur und mildert die Bitterkeit, die einige Teesorten aufweisen können, insbesondere schwarzer Tee. Zudem sorgt die Milch dafür, dass das Getränk nahrhafter wird, da sie Proteine, Kalzium und andere Nährstoffe enthält.
Ein weiterer Grund ist das Aroma. Milch rundet den Geschmack ab und verleiht dem Tee eine leichte Süße, ohne dass zusätzlicher Zucker nötig ist. Besonders in Kombination mit kräftigen Tees wie Assam oder Ceylon entfaltet Milch ihre geschmacklichen Vorzüge und schafft ein harmonisches Getränk.
Der Streit um die Zubereitung
Obwohl Tee mit Milch weltweit verbreitet ist, gibt es hitzige Diskussionen über die richtige Zubereitung. Sollte zuerst die Milch oder der Tee in die Tasse gegeben werden? Diese Frage hat zu einer regelrechten Debatte geführt, besonders in Großbritannien. Die sogenannte „MIF-Fraktion“ (milk-in-first) argumentiert, dass das Eingießen der Milch vor dem Tee verhindert, dass das Porzellan der Tasse beschädigt wird und sich die Milch besser mit dem Tee verbindet. Die „TIF-Fraktion“ (tea-in-first) hingegen meint, dass man nur so die Stärke des Tees richtig einschätzen und anpassen kann.
Obwohl es keine klare Antwort auf diese Frage gibt, bleibt die Art und Weise, wie man seinen Tee genießt, eine persönliche Entscheidung, die oft von Tradition, Vorlieben und familiären Gewohnheiten beeinflusst wird.
Die gesundheitlichen Vorteile
Tee mit Milch hat neben dem Geschmack auch einige gesundheitliche Vorteile. Schwarzer Tee ist reich an Antioxidantien, die das Immunsystem stärken und den Körper vor freien Radikalen schützen können. Milch liefert wertvolle Nährstoffe wie Kalzium und Vitamin D, die zur Knochengesundheit beitragen. Dennoch gibt es auch kritische Stimmen, die meinen, dass Milch die positiven Eigenschaften des Tees vermindern könnte, da die Proteine der Milch die Antioxidantien im Tee binden und so deren Wirkung reduzieren könnten. Studien zu diesem Thema sind jedoch widersprüchlich, sodass es letztlich auf den individuellen Geschmack und die Gewohnheit ankommt.
Fazit: Ein Getränk für Genießer
Ob man den Tee mit oder ohne Milch trinkt, ist letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks. Doch Tee mit Milch hat sich als eine weltweit beliebte Zubereitungsart etabliert, die nicht nur geschmacklich überzeugt, sondern auch eine lange kulturelle Tradition hat. Von der englischen Teestunde bis zum indischen Chai verbindet dieses Getränk Menschen auf der ganzen Welt und lädt dazu ein, für einen Moment innezuhalten und den Alltag hinter sich zu lassen.